Notarkosten beim Hauskauf – Das kommt auf Sie zu

Alles, was sie wissen müssen

Der Gang zum Notar ist unumgänglich, wenn Sie in Deutschland ein Haus rechtskräftig kaufen möchten. Für diese Dienstleistung fallen dementsprechend Kosten an. Die Notarkosten gehören beim Hauskauf zu den Kaufnebenkosten und dürfen bei der Gesamtkalkulation Ihrer Kosten nicht vergessen werden. Wie Notarkosten entstehen und wie sie zusammengesetzt sind, verraten wir Ihnen hier.

notarkosten miniaturhaus mit muenzen auf waage

Das Wichtigste im Überblick

  • Notarkosten sind Gebühren, die für die rechtliche Beglaubigung und Sicherung des Hauskaufs anfallen.
  • In Deutschland ist es nicht möglich, einen Hauskauf legal durchzuführen, ohne dass ein Notar genutzt wird.
  • Die Kosten setzen sich aus verschiedenen Gebühren zusammen. Darunter die Beurkundungsgebühr, die Beglaubigungsgebühr und aus weiteren Auslagen. 
  • Die Kosten für den Notar muss die Käuferin oder der Käufer tragen. 
  • Notarkosten sind gesetzlich geregelte obligatorische Nebenkosten des Hauskaufs. 

Wichtig: Vergessen Sie bei der Berechnung der Notarkosten nicht die Grundbuchkosten!

WORAUF SIE ACHTEN SOLLTEN

Neben der Finanzierung und dem Kaufpreis der Immobilie fallen weitere Nebenkosten an. Die Notarkosten sind ein wesentlicher Bestandteil dieser Kosten und werden häufig bei der Budgetplanung vergessen. Eine detaillierte Kostenaufstellung des Notars hilft, unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Wichtig: Die gesamten Notarkosten mit Eintragung im Grundbuch belaufen sich in der Regel auf 1,5 % des Kaufpreises.

WELCHE NOTARKOSTEN FALLEN BEIM HAUSKAUF AN

Notarkosten setzen sich aus verschiedenen Gebühren zusammen, die sich nach dem Wert des zu kaufenden Hauses richten. Die Beurkundungsgebühr ist die Hauptgebühr und wird für die Erstellung der notariellen Beurkundung des Kaufvertrags erhoben. Hinzu kommen die Beglaubigungsgebühr, Auslagen für Kopien, Schreibkosten und gegebenenfalls die Mehrwertsteuer. Die Gesamtkosten können je nach Region und Notarin bzw. Notar variieren. Eine genaue Kostenaufstellung kann daher erst nach einer individuellen Beratung durch den Notar erstellt werden.

Die konkreten Kosten variieren je nach Region, Notarin oder Notar und individueller Vereinbarung. Die Notarkosten in Deutschland sind gesetzlich geregelt, insbesondere durch das Gerichts- und Notarkostengesetz (GNotKG). Die Gebühren orientieren sich am Kaufpreis, wobei bei höheren Kaufpreisen auch die durchschnittlichen Gebühren entsprechend steigen.

Um genauere Informationen zu den anfallenden Notarkosten für einen bestimmten Hauskauf zu erhalten, empfiehlt es sich, direkt mit einer Notarin oder einem Notar in Ihrer Region Kontakt aufzunehmen. Sie oder er kann Ihnen eine detaillierte Kostenaufstellung basierend auf Ihrem konkreten Fall geben.

NOTARKOSTENRECHNUNG AN EINEM BEISPIEL

Nehmen wir an, Sie sind an einer Immobilie im Wert von 300.000 € interessiert. Dann können Sie mit folgender Kostenaufstellung rechnen:

Kaufpreis der Immobilie 300.000 €
Notarielle Beurkundung des Kaufvertrags 1.270 €
Vollzug des Geschäfts 317,50 €
Betreuende Tätigkeit 317,50 €
Beurkundung Grundschuld 60 €
Zzgl. 19 % MwSt. 373,35 €
Zwischensumme: Notargebühren 2.338,35 €
Eintragung Grundschuld 15 €
Weitere Grundbuchgebühren 952,50 €
Zwischensumme: Grundbuchgebühren 967,50 €
Gesamtkosten 3.305,85 €

Hierbei handelt es sich um ein inoffizielles Beispiel, wie Notarkosten beim Hauskauf aufgestellt werden können. Die jeweiligen Zahlen können je nach Region und individuellen Voraussetzungen variieren!

Wichtig: Die Notarkosten können von Bundesland zu Bundesland variieren.

WER TRÄGT DIE NOTARKOSTEN?

Eine häufig gestellte Frage ist, wer letztendlich die Notarkosten tragen muss. In der Regel obliegt es aus steuerrechtlichen Gründen der Käuferin oder dem Käufer, diese Kosten zu übernehmen. Andernfalls würden die Notarkosten dem Immobilienpreis zugerechnet werden, wodurch die Grunderwerbsteuer für die Käuferin oder den Käufer steigen würde. Die Grunderwerbsteuer wird beim Kauf eines Grundstücks oder einer Immobilie fällig und gehört zu den höchsten Kaufnebenkosten.

Um Unstimmigkeiten zu verhindern, werden alle Kostenregelungen im Kaufvertrag festgelegt.

200 euro scheine in hand

WIESO FALLEN NOTARKOSTEN AN?

Notarkosten entstehen durch die rechtliche Begleitung des Hauskaufs. Die zuständige Notarin oder der Notar überprüft den Kaufvertrag, klärt offene Fragen, erstellt die notwendigen Dokumente und sorgt für die rechtssichere Durchführung des Geschäfts. 

WAS SIND DIE GESETZLICHEN REGELUNGEN?

Das Gerichts- und Notarkostengesetz (GNotKG) legt die Gebührenhöhe für Notare fest. Diese orientiert sich am Kaufpreis, der Art des Vertrags und der Region. Notare halten sich an die Bundesnotarordnung (BNotO). Das bedeutet:

  • Sie sind unabhängige Träger eines öffentlichen Amtes und sind zu Neutralität verpflichtet.
  • Ihre Kosten sind unabhängig vom Aufwand, da sie allein vom Kaufpreis der Immobilie abhängen. Zögern Sie also nicht, bei Fragen Ihre Notarin oder Ihren Notar zu kontaktieren!

KANN ICH BEI DEN NOTARKOSTEN SPAREN?

Die Frage nach Einsparungsmöglichkeiten bei Notarkosten kommt oft auf. Es gibt jedoch wenig Spielraum für Verhandlungen, da die Gebühren gesetzlich geregelt sind. Dennoch können Sie versuchen, durch einen Vergleich verschiedener Notare in Ihrer Region die besten Konditionen zu finden.

CHECKLISTE: DIESE PUNKTE SOLLTEN SIE BEFOLGEN

  1. Detaillierte Budgetplanung: Erstellen Sie eine umfassende Finanzübersicht, die nicht nur den Kaufpreis des Hauses, sondern auch sämtliche Nebenkosten berücksichtigt – einschließlich der geschätzten Notarkosten und der Eintragung ins Grundbuch. Eine klare Finanzplanung verschafft Ihnen Transparenz über die Gesamtkosten Ihres Hauskaufs.
  2. Frühzeitige Kommunikation mit der Notarin/dem Notar: Treten Sie frühzeitig mit potenziellen Notarinnen und Notaren in Kontakt und erläutern Sie Ihre spezifischen Anforderungen. Diskutieren Sie transparent über die zu erwartenden Notarkosten und klären Sie, welche Dienstleistungen in den Gebühren enthalten sind. Dies ermöglicht es Ihnen, von Anfang an realistische Erwartungen zu haben. Vergessen Sie hierbei nicht, dass keine weiteren Kosten anfallen, wenn Sie mit zusätzlichen Fragen zu Ihrer Notarin oder Ihrem Notar gehen.
  3. Klare Vereinbarungen im Kaufvertrag: Setzen Sie sich mit der Verkäuferin oder dem Verkäufer zusammen und formulieren Sie eindeutige Absprachen bezüglich der Notarkosten. Klarheit in diesem Bereich minimiert das Risiko späterer Meinungsverschiedenheiten.
  4. Sorgfältige Recherche zu gesetzlichen Regelungen: Informieren Sie sich gründlich über die aktuellen gesetzlichen Regelungen bezüglich der Notarkosten. Kenntnisse über das Gerichts- und Notarkostengesetz (GNotKG) helfen Ihnen, die Gebührenstruktur besser zu verstehen.
  5. Angebotsvergleich verschiedener Notare: Holen Sie Angebote von verschiedenen Notaren in Ihrer Region ein. Vergleichen Sie dabei nicht nur die Kosten, sondern auch die angebotenen Leistungen.
  6. Offene Kommunikation über zusätzliche Kosten: Klären Sie im Voraus, ob neben den standardmäßigen Notarkosten weitere Auslagen anfallen können. Dies könnten beispielsweise Kosten für Kopien, Porto oder andere bürokratische Aufwendungen sein. Eine transparente Kommunikation darüber verhindert unerwartete finanzielle Überraschungen.

SCHLUSSWORT

Die Notarkosten sind ein wichtiger Bestandteil des Hauskaufs und werden oft unterschätzt oder vergessen. Sich frühzeitig über die anfallenden Kosten zu informieren und diese in Ihre Gesamtkalkulation einzubeziehen, kann Ihnen während des Prozesses viel Stress ersparen. Die Notarin oder der Notar dient Ihnen als objektive, neutrale Instanz und kümmert sich um Vertragsbeurkundung und die Eintragung in das Grundbuch. Ohne diese notarielle Beurkundung ist ein Hauskauf in Deutschland nicht möglich! Wenn Sie die oben genannten Punkte beachten, steht einem erfolgreichen Hauskauf nichts mehr im Wege.

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