Haus und Wohnung vor Einbruch schützen
So gelingt wirksamer Einbruchschutz
Alle fünf Minuten geschieht ein Einbruch in Deutschland. Rund 100.000 Wohnungseinbrüche wurden 2021 in Deutschland erfasst. Vor allem die dunkle Jahreszeit ist für Einbrecher Hochsaison. Ob es nur beim Versuch bleibt, hängt maßgeblich damit zusammen, wie gut ein Objekt gesichert ist. Unser Artikel verrät 12 Tipps, damit Sie die eigenen vier Wände schützen und einen Einbruch vorbeugen können.
TIPP 1: WIE EIN EINBRECHER DENKEN
Denken wie der “Feind” kann Vorteile haben – vor allem, wenn es um die Sicherung Ihres Eigentums geht. Versetzen Sie sich in die Rolle eines Einbrechers und überprüfen Sie Ihr Haus nach Schwachstellen. Denken Sie auch wie ein Einbrecher, wenn Sie Ihren Ersatzschlüssel verstecken – nein, der Ersatzschlüssel unter der Fußmatte ist keine gute Idee! Am besten verstecken Sie Ersatzschlüssel niemals in der Nähe von Haustüren oder Fenstern.
TIPP 2: FENSTER ÜBERPRÜFEN
Fenster sind häufige Schwachstellen (vor allem bei Einfamilienhäusern). In 80% der Fälle bevorzugen Einbrecher Fenster und Türen im Erdgeschoss. Wie sicher Ihre Fenster sind, können Sie anhand der Widerstandsklasse überprüfen: Je höher die Widerstandsklasse (1-6), desto einbruchsicherer sind die Fenster – empfehlenswert ist mindestens Klasse 2 nach DIN EC 1627. Achten Sie außerdem auf eine fachgerechte Montage der Fenster. Falsch montiert nützen Ihnen selbst die einbruchsichersten Fenster wenig.
Neben dem reinen Fenster, gibt es eine Vielzahl von zusätzlichen Sicherungen die Sie, auch nachträglich, einbauen können. Dazu gehören zum Beispiel Fenstergriff-Schlösser und Stangenschlösser welche auf der Griffseite des Fensters montiert werden. Bei diesen Zusatzsicherungen wird der vorhandene Fenstergriff ausgetauscht und durch einen neuen abschließbaren Griff ersetzt. Die Montage kann bei Fenstern zum Kippen oder zum Kippen und Drehen erfolgen. Außerdem gibt es auch zusätzliche Sicherungen für die Scharnierseite oder in den Rahmen. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Lassen Sie sich zum Thema Zusatzsicherung im Baumarkt Ihres Vertrauens beraten.
TIPP 3: TÜREN ÜBERPRÜFEN
Neben den Fenstern halten Einbrecher vor allem Ausschau nach schwachen Türen. Einbruchsichere Türen haben mindestens Widerstandsklasse 2 und wie bei den Fenstern ist eine fachgerechte Montage sehr wichtig. Ein Zusatzschloss mit einem Sperrbügel bietet zusätzliche Sicherheit und verhindert ein Aufstoßen der Tür, wenn diese einen Spalt geöffnet ist. Auch für Wohnungs- und Balkontüren gibt es eine Fülle an Zusatzsicherungen.
TIPP 4: TÜRSCHLÖSSER ÜBERPRÜFEN
Wie sicher sind Ihre Türschlösser? Schließen die Türen richtig, sind die Scharniere intakt und die Türrahmen fest verschraubt? Wer auf Nummer sicher gehen möchte, setzt auf einbruchhemmende Türschlösser mit geschütztem Profilzylinder. Eine zusätzliche Zylinderabdeckung bietet einen weiteren Schutzbelag für Haustüren.
TIPP 5: BELEUCHTUNG PRÜFEN
Überprüfen Sie Ihre Außenbeleuchtung, wenn vorhanden. Funktioniert die Wegbeleuchtung, gehen die Bewegungsmelder? Um sich im Winter vor Einbrüchen zu schützen, können Sie bei Abwesenheit das Licht anlassen – Einbrecher werden es sich dann mehrmals überlegen, ob tatsächlich niemand zu Hause ist. Ein Einbruch lässt sich auch mit eingeschalteter Außenbeleuchtung besser verhindern. Viele Eigentümer lassen auf Balkon oder Terrasse das Licht brennen, wenn Sie einmal nicht Zuhause sind. Wer Strom sparen möchte, greift zu LED-Beleuchtung oder smarten Glühbirnen, die Sie per Smartphone oder automatisiertem Timer an- und ausschalten. „Smart“ ist das Stichwort für den nächsten Tipp…
TIPP 6: SMART HOME SICHERHEIT
Neben smarten Glühbirnen bietet Ihnen der Bereich Smart Home viele Sicherheitsvorteile. Mit smarten Kameras können Sie Ihr Haus zum Beispiel immer auf Smartphone oder Tablet im Blick behalten. Mit einem Wisch auf dem Smartphone können Sie zum Beispiel Alarme auslösen, Vorhänge öffnen und schließen, oder sich automatisch benachrichtigen, sobald sich eine fremde Person Ihrem Zuhause nährt. Das funktioniert dank smarten Bewegungsmeldern. Und so eine Kamera muss nicht teuer sein. Gute Systeme erhalten Sie bereits ab 150 Euro. Zum Beispiel die Sicherheitslösungen von Nest. Die “Nest Cam Outdoor” wurde von der Stiftung Warentest als beste Überwachungskamera für den Außenbereich beurteilt.
TIPP 7: SAFE IST SAFE
Sie haben Bargeld, Wertsachen oder vertrauliche Dokumente zu Hause? Ein Tresor/Safe/Sicherheitsschrank ist ein idealer Ort für die Aufbewahrung und bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene. Bei der Investition in einen Safe gibt es viel zu beachten – von der Größe über das Gewicht bis zur Schlossart. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit bei der Auswahl und lassen Sie sich fachkundig beraten.
TIPP 8: KEINE GEKIPPTEN FENSTER UND TÜREN
Ob Winter oder Sommer: Halten Sie Fenster bei Abwesenheit immer geschlossen. Vermeiden Sie auch gekippte Fenster oder Balkontüren, die Einbrecher mit wenigen Handgriffen leicht öffnen können. Wie in Tipp 2 angemerkt, können Sie Fenster mit zusätzlichen Sicherungen im rahmen versehen. Diese Verhindern dann, dass Einbrecher den Griff an einem angeklappten Fenster zum Beispiel mit einer Schlinge öffnen können.
TIPP 9: ROLLADEN SICHERN
Rollläden bieten wenig Schutz und können einfach hochgeschoben werden. Wer sich in der dunklen Jahreszeit optimal vor Einbrüchen schützen möchte, sollte Zusatzsicherungen anbringen. Zum Beispiel sogenannte Sicherungsfedern oder Sicherungsbleche. Die Sicherungen lassen sich schnell anbringen und verhindern ein Hochschieben der Rolladen. Wenn Ihr Rollo mit einem Timer läuft, passen Sie diese Zeiten auf den Einbruch von Tag und Nacht an.
TIPP 10: VERLORENE SCHLÜSSEL NICHT EINFACH ERSETZEN
Sie wissen nicht, wer Ihren Schlüssel findet! Statt verlorene Schlüssel zu ersetzen, sollten Sie deshalb auf Nummer sicher gehen und den Schließzylinder austauschen lassen. Der Zylinder ist das Herzstück einer jeden Tür. Je nach Sicherheitsstufe müssen Sie mit Kosten zwischen 10 und 200 Euro rechnen. Einen neuen Schließzylinder erhalten Sie beispielsweise im Baumarkt. Achten Sie beim Kauf einmal auf die Zertifizierung der Sicherheitsstufe. hier gibt es zum Beispiel VdS-anerkannte Produkte mit Sicherheitsstufe 1-Basissicherheit bis 3-Hohe Sicherheit für besondere Anforderungen. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die verschiedenen Zylindertypen und Möglichkeiten.
TIPP 11: MIT NACHBARN SPRECHEN
Wenn Sie Ihre Nachbarn kennen, können Sie gegenseitig aufeinander aufpassen. Sie können Ihren Nachbarn zum Beispiel bitten, sich bei verdächtigen Aktivitäten rund um Ihr Haus oder Wohnung bei Ihnen zu melden. Oder Ihr Zuhause regelmäßig zu überprüfen, wenn Sie im Urlaub sind. Wenn Sie im Urlaub sind und Ihr Nachbar zum Beispiel Ihre Post abholt oder bei Schnee Gehwege frei schaufelt, sieht es so aus, als ob Sie zu Hause wären. Ein solche Zusammenarbeit kann von unschätzbarem Wert sein.
TIPP 12: GARTENPFLEGE
Selbst die Gartenpflege kann unerwünschte Eindringlinge fernhalten. Schneiden Sie Bäume, Sträucher und Büsche auf Ihrem Grundstück, damit Sie immer freie Sicht haben und sich Einbrecher nirgendwo verstecken können. So verhindern Sie außerdem, dass Einbrecher über Bäume und Äste Zugang zu hohen Fenstern erhalten. Räumen Sie nach der Gartenpflege alle Leitern und Werkzeuge weg, damit diese nicht in falsche Hände fallen.
WUSSTEN SIE SCHON?
Die Polizei berät Sie zu allen Fragen des Einbruchschutzes neutral und kostenlos. In Berlin ist hier die Beratungsstelle Einbruchschutz zuständig. Es besteht auch das kostenfreie Angebot einer Vor-Ort-Beratung. Dies kann in Anspruch genommen werden durch Bewohner von Einfamilienhäusern und besonders gefährdeten Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. Dies betrifft alle Erdgeschosswohnungen und Wohnungen im 1. OG, wenn nicht ausgeschlossen werden kann, dass ein Einbrecher sie kletternd erreichen kann sowie Dachgeschosswohnungen mit z.B. vom Hausdach erreichbaren Balkonen oder Terrassen. Ferner ist die kostenfreie Beratung vor Ort auch möglich für Gewerbebetriebe aller Art, z. B. Büros, Praxen, Restaurants, Ladengeschäfte, Werkstätten. Termine können Sie unter der Service-Nr.: (030) 4664 – 979999 vereinbaren.
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